Nicht nur nach einem intensiven Tennismatch kann es plötzlich an der Außenseite des Ellenbogens schmerzen. Manchmal entstehen die Schmerzen auch schleichend und nehmen dann ständig zu.
Die Ursache ist eine Über- oder Fehlbelastung am Ursprung der Streckmuskulatur an der Ellenbogenaußenseite. Dadurch entsteht nach einer gewissen Zeit eine schmerzhafte Entzündung. Der Tennisarm ist keine akute Verletzung, sondern ein Überlastungssyndrom und tritt fünf bis zehn Mal häufiger auf als der „Golfer-Ellenbogen“.
Typisch sind Druck- und Dehnungsschmerz sowie eine Muskelverhärtung an der Außenseite des Ellenbogens. In weiterer Folge kann es zur Kraftminderung und Schmerzen beim Faustschluss oder bei Belastung kommen, bis sogar das Gewicht einer Tasse zu viel wird.
Die genaue Untersuchung und Ursachenforschung ist besonders wichtig. Danach richtet sich die Behandlung. Neben der ärztlichen Untersuchung kann sich am Röntgen eine Verkalkung oder Verknöcherung zeigen. Die Magnetresonanz-Diagnostik (MRI) zeigt das Ausmaß der Entzündung.
Umso schneller desto besser, bevor die Entzündung chronisch wird. Am Anfang sollten sämtliche physikalische Maßnahmen ausgenutzt werden. Sowohl manual-therapeutische Techniken zur Senkung des Muskeltonus, Osteopathie, Dehnungsübungen in Kombination mit der Fokussierten Stoßwellentherapie haben sich dabei bewährt.
Cool Packs können Akutschmerzen lindern. Die schmerzhafte Stelle kann eventuell mit Cortison oder aus dem eigenen Blut gewonnenen Stammzellen infiltriert werden. Entzündungshemmende Salbenverbände oder Topfenwickel, sowie entzündungshemmende Medikamente, helfen während des Schlafes, die lokalen Schmerzen zu mildern. Tape-Verbände können vorübergehend zur Entlastung des Sehnenansatzes eingesetzt werden.
Erst bei Versagen der konservativen Behandlung sollte eine Operation erfolgen. Dabei wird in einem kleinen Eingriff das entzündete Gewebe und gegebenenfalls ein störender Knochensporn oder Kalk entfernt. Die Nerven rund um den Muskelansatz werden desensibilisiert.
Auch nach einem operativen Eingriff ist eine physikalische Therapie für die Heilung unbedingt erforderlich. Die Behinderung im Alltag beträgt etwa zwei Wochen. Nach sechs Wochen kann man wieder mit leichter sportlicher Betätigung beginnen. Fit für den Sport ist man aber erst nach drei Monaten.
Beim sogenannten „Golferarm“ oder „Werfer-Ellenbogen“treten die Schmerzen an der Ellenbogen-Innenseite auf. Die angrenzende Beugemuskulatur des Unterarmes ist meist schmerzhaft verhärtet. Ursache kann neben der Überbelastung auch eine Lockerung des Seitenbandes sein.
Zu den chronischen Schmerzen kommt eine zunehmende Schwäche im Handgelenk. Das Beugen der Hand gegen Widerstand, die Fingerspreizung und die Einwärtsdrehung der ausgestreckten Hand ist äußerst unangenehm.
Entzündungen sowie eine Lockerung des Seitenbandes können in der Magnetresonanzuntersuchung (MRT) erkannt werden. Ein Röntgen kann Verkalkungen zeigen.
In der Akutphase können neben schmerzstillenden Medikamenten auch Cortisonspritzen gegen die Entzündung zum Einsatz kommen. Dies ist aber keine Dauerlösung. Wenn durch Physiotherapie, spezielles Muskeltraining, Fokussierte Stoßwelle und entzündungshemmende Maßnahmen nach einigen Monaten keine Schmerzfreiheit erzielt wird, dann ist eine Operation sinnvoll. Manchmal ist auch das gelockerte Seitenband für das Versagen der Therapie verantwortlich.
Die Operation an der Innenseite des Ellenbogens ist wesentlich umfangreicher und auch komplexer als der Eingriff auf der Außenseite. Dabei muss der Bandapparat rekonstruiert werden. Manchmal ist auch eine Ersatzplastik mit einer Unterarmsehne notwendig. Ein aktiver Sportler ist danach etwa sechs Monate in Therapie und Rehabilitation, ehe er an eine Rückkehr zum Sport denken kann. Dieser Eingriff wird daher nur in Extremfällen durchgeführt.
Ein plötzliches „Schnalzen“ in der Ellenbeuge beim Heben eines schweren Gegenstandes und schon ist die Bicepssehne ab. Meistens liegt bereits ein Vorschaden vor und es reicht das Heben eines schweren Gegenstandes um die Sehne zum Reißen zu bringen.
Typische Beschwerden sind plötzliche Schmerzen in der Ellenbeuge und ein Bluterguss. Wenn alle Anteile der Sehne gerissen sind rutscht der Muskelbauch in Richtung Schulter nach oben und man tastet eine Delle durch den Substanzdeffekt. Die Unterbrechung der Sehne kann zu einer Kraftminderung beim Beugen des Ellenbogens und dem Auswärtsdrehen der Hand führen.
Neben der klinischen Untersuchung geben die Magnetresonanz oder eine Ultraschallabklärung Aufschluss ob die Bicepssehne komplett gerissen ist und wie die Sehnenstümpfe liegen.
In der Akutphase kann neben kühlen Umschlägen, Salbenverbänden und schmerzstillenden Medikamenten eine kurze Ruhigstellung im Dreieckstuch lindernd sein. Ist die Bicepssehne nicht komplett gerissen kann konservativ behandelt werden.
Liegen die Sehnenstümpfe weit auseinander können diese nicht wieder an einander heilen und eine gewisse Kraftminderung ist wahrscheinlich. Bei einer Operation wird die Sehne wieder am Unterarmknochen fixiert. Danach ist jedoch eine Ruhigstellung für 4 Wochen mit nachfolgender Physiotherapie erforderlich um die Beweglichkeit im Ellenbogen wieder herzustellen.