Knochen gehören zu den härtesten Geweben im Körper. Und doch kann ihre Belastungsfähigkeit überschritten werden. Knochenbrüche aufgrund von Stürzen kommen in fast allen Sportarten sowie im Alltag vor. Am häufigsten bricht die Speiche beim Sturz auf das gestreckte Handgelenk. Manchmal kann es zusätzlich zu einem Bruch der Elle kommen.
Jeder Knochenbruch verursacht nach den ersten Schockminuten starke Schmerzen. Bei einer Fehlstellung ist diese oft schon von außen sichtbar.
Genauen Aufschluss gibt das Röntgen. Handelt es sich um einen komplizierten Bruch mit mehreren Fragmenten können diese mittels Computertomographie (CT) dargestellt werden. Die genaue Lage der Knochenstücke und die Position der Gelenksfläche sind entscheidend für die weitere Therapieplanung.
Ob operiert werden muss, oder der Bruch im Gipsverband ausheilen kann, hängt von der Art des Bruches ab. Bei Fehlstellung oder Verwerfung der Gelenksfläche sollte die korrekte Position wieder hergestellt werden. Die Knochenteile werden dann mit Bohrdrähten oder kleinen Titanplatten und Schrauben fixiert.
Beide Behandlungsmöglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Der Vorteil der Operation liegt im Wesentlichen in der Möglichkeit des rascheren Therapiebeginns und der früheren Beweglichkeit des Armes. Die Entscheidung ist individuell zu treffen.
Eine typische Skiverletzung ist der Riss des inneren Seitenbandes am Daumengrundgelenk. Hervorgerufen wird sie häufig durch Hängenbleiben des Daumens in der Schleife des Skistocks oder durch Sturz auf den ausgestreckten Daumen. Dabei kann entweder das Band selbst reißen, oder mitsamt mit seiner knöchernen Verankerung vom Knochen gelöst werden.
Die Lockerung im Gelenk ist sofort offensichtlich, der Daumen lässt sich im Grundgelenk nach außen aufklappen.
Ein Röntgen zeigt, ob das Band knöchern ausgerissen ist und lässt die Position des Knochenstückes erkennen. Die genaue Befunderhebung durch eine Magnetresonanz-Untersuchung (MRT) gibt weiteren Aufschluss, da das Band meist unter die Muskelansätze am Daumen schlüpft und von alleine nicht wieder an seiner ursprünglichen Position anheilen kann.
Ist das Band mit seinem Knochenansatz abgerissen und das Knochenstück nicht verschoben, kann durch eine Ruhigstellung in einer Daumenschiene für vier bis sechs Wochen eine ausreichende Heilung und Stabilität erzielt werden.
Bei Verschiebung des Knochenstücks oder bei einem Bandriss mit Instabilität ist eine Operation ratsam. Dabei wird ein kleiner Schnitt über dem gerissenen Band angelegt. Ein größeres Knochenstück kann gut mit einer Schraube fixiert werden.
Ansonsten wird ein kleiner Titananker im Knochen versenkt und das Band am Knochen fixiert. Das Gelenk wird danach für 6 Wochen in einer abnehmbaren Schiene ruhig gestellt.
Am Beginn kommt es meist in der Nacht zu Schmerzen und zum Einschlafen des Daumens und Zeigefingers, manchmal auch des Mittelfingers, welches sich durch Ausschütteln bessert.
Die Ursache liegt in einem Engpass eines Nerves, des sogenannten Nervus Medianus, welcher am Handgelenk beugeseitig diese drei Finger versorgt.
Neben Schmerzen und Kribbeln der Finger kann es in weiterer Folge zu Gefühlsstörungen und Muskelschwund am Daumen kommen. Klopfen mit dem Finger über den Nerv am Handgelenk kann ein unangenehmes, elektrisierendes Gefühl auslösen.
Nach längerer Zeit tritt eine Kraftminderung beim Spitzgriff auf und man fühlt sich ungeschickt, weil einem plötzlich Dinge aus der Hand fallen.
Wichtig ist die Bestimmung der sogenannten Nervenleitgeschwindigkeit des Nervus Medianus. Dabei werden Elektroden am Unterarm und Daumen angelegt, um das Ausmaß der Nervenschädigung zu messen.
Bei beginnenden Symptomen oder leichten Formen kann manchmal eine Besserung durch physikalische Maßnahmen, Infiltrationen und einer Nachtschiene erzielt werden.
Bei stärkeren Beschwerden und Gefühlsstörungen sollte der Nerv operativ entlastet werden.
Im Rahmen einer Operation wird das Band über dem Nerven am Handgelenk durchtrennt und dadurch Platz geschaffen. Nach der Wundheilung ist das Gelenk wieder voll belastbar. Der Nerv braucht allerdings manchmal länger, um sich wieder vollständig zu erholen.
Viele kennen das Symptom: Bei Beugung und Streckung der Finger kommt es plötzlich zu einem „Schnappen“, oder der Finger bleibt in einer Position stecken und kann nur mit Hilfe der anderen Hand wieder gestreckt werden.
Ursache hierfür ist die Einengung einer Fingerbeugesehne in der Hohlhand durch ein fixierendes Band.
Schmerzhaftes Schnappen und Druckschmerz über der Hohlhandbeugefalte. Hier kann manchmal auch eine Verdickung des Bandes getastet werden. Prinzipiell kann jeder Finger betroffen sein.
Ein Röntgen kann knöcherne Ursachen ausschließen, ansonsten ergibt sich die Diagnose durch die typischen Symptome.
Am Anfang kann versucht werden, das verdickte Band zu infiltrieren und lokale, abschwellende, entzündungshemmende Maßnahmen anzuwenden.
Bei anhaltenden Beschwerden wird das Band in einem kleinem operativen Eingriff durchtrennt und die verdickte Sehne befreit. Nach der Nahtentfernung kann die Hand sofort wieder voll belastet werden.
Bei der Rhizarthrose kommt es zu einer schmerzhaften Abnützung im Daumensattelgelenk zwischen der Handwurzel und dem 1. Mittelhandknochen die den Alltag stark einschränken kann.
Die Schmerzen machen sich bei vielen Handgriffen des täglichen Lebens bemerkbar: Beim Anheben einer Getränkeflasche, beim Öffnen eines Schraubverschlusses oder beim Drehen eines Schlüssels.
Im späteren Stadium kommt es auch zur Verdickung des Gelenkes und Fehlstellungen.
Die Rhizarthrose verursacht typische Beschwerden die bei der Untersuchung geprüft werden können. Im Röntgenbild finden sich eine Verschmälerung des Gelenksspaltes da der Knorpel aufgebraucht ist, im späteren Stadium auch Fehlstellungen.
In der Früh- oder Akutphase nach starker Überreizung kann eine Schienenruhigstellung und die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten Linderung bringen. Auch die Infiltration von Stammzellen ist möglich. Im späteren Stadium empfehle ich die operative Entfernung des abgenützen Handwurzelknochens und Stabilisierung des Gelenkes mit einer Sehnenplastik. Der Hautschnitt ist kosmetisch nicht störend und nur 3 Zentimeter lang. Postoperativ erfolgt die Ruhigstellung mit einer abnehmbaren Schiene für 6 Wochen.
Ein kurzes Hängen bleiben mit Finger an der Bettdecke oder ein Sturz können oft schon reichen, dass die Strecksehne im Bereich des Fingerendgelenkes reißt.
Der Strecksehnenriss verursacht meist nur eine geringe Schwellung und wenig Schmerzen. Sofort fällt jedoch auf, dass das Endglied nicht aktiv gestreckt oder in dieser Position gehalten werden kann.
Im Röntgen wird unterschieden ob die Sehne mit einem Knochenstückchen oder ohne gerissen ist.
Bei einer reinen Sehnenverletzung wird das Endgelenk in Überstreckung in einer kleinen Schiene für 8 Wochen ruhig gestellt. Besteht ein knöcherner Ausriss mit einem größeren Abstand zwischen dem Fragment an dem die Sehne hängt, sollte dieses operativ in die richtige Position gebracht und refixiert werden.