Ein Sturz auf die Schulter oder den Arm, wie zum Beispiel beim Mountainbiken, kann zum Bruch des Schlüsselbeins führen. Diese Verletzung ist sehr schmerzhaft und auch nicht ungefährlich, da es durch Knochensplitter zur Verletzung von Gefäßen kommen kann. Am häufigsten bricht das Schlüsselbein in seiner Mitte, manchmal auch nahe dem Ansatz am Brustbein oder am äußeren Ende.
Schmerzen, Bluterguss und eine tastbare Stufe über dem gebrochenen Knochen sind typisch. Die Beweglichkeit der Schulter ist schmerzhaft eingeschränkt.
Oft ist bereits eine Blickdiagnose ausreichend, aber ein Schlüsselbeinbruch wird nicht immer sofort erkannt. Aufschluss über das wahre Ausmaß gibt die Röntgenuntersuchung.
Viele Schlüsselbeinbrüche können ohne Operation behandelt werden. Durch einen „Rucksackverband“ wird die Schulter nach hinten gezogen und der Bruch damit ausgespannt. Der Nachteil dieser Behandlung ist der Schmerz und die Behinderung. Wird der Verband zwischendurch für die Körperpflege abgenommen, kann es zu einer Verschiebung des Bruches kommen.
Bei verminderter Durchblutung im Arm oder Verletzung der Haut durch den Knochen muss sofort operiert werden. Auch bei stärkerer Fehlstellung oder Verkürzung sollte die Operation in Erwägung gezogen werden. Der Knochen wird mit Hilfe einer Platte eingerichtet, und mit Schrauben stabilisiert. Eine merkbare Narbe verbleibt. Die Platte kann unter der Haut stören. Sie sollte jedoch frühestens nach zwei Jahren entfernt werden.
Durch Sturz auf die Schulter bei bestimmten Sportarten (Rad- und Motorsport, Judo, Snowboarden, Eishockey, Reiten) kann es zur Verrenkung des Schultereckgelenkes (Acromioclaviculargelenk) kommen. Die Verletzungsschwere reicht von einer Bänderzerrung bis zu einem vollständigen Riss aller Bänder des Schultereckgelenkes. Im schlimmsten Fall sieht man deutlich, wie das Schlüsselbein höher tritt und eine Beule hervorragt (Klaviertastenphänomen).
Starke Schmerzen und eine Schwellung sind neben dem Hochstand des äußeren Schlüsselbeinendes an der Schulter meist die Folge dieser Verletzung. Der Arm kann schmerzbedingt kaum gehoben werden.
Das Röntgen zeigt, ob eine Fehlstellung des äußeren Schlüsselbeinendes besteht. In der Magnetresonanzuntersuchung (MRT) lässt sich der so genannte Discus Articularis, der ähnlich wie der Meniscus im Knie, wie ein Stoßdämpfer im Gelenk wirkt, beurteilen.
Sind die Bänder des Gelenkes leicht eingerissen (Grad 1), lässt man sie vernarben. Sind die Bänder des Gelenkes komplett zerrissen (Grad 2), aber die zusätzlichen Sicherungsbänder intakt, besteht keine Instabilität und die Verletzung heilt im Schulter-Arm-Verband aus. Methoden der physikalischen Medizin beschleunigen dabei die Heilung.
Ist der Discus im Gelenk gerissen, ist eine Gelenksspiegelung (Arthroskopie) des Schultereckgelenkes ratsam, um Folgeschäden wie der Arthrose vorzubeugen.
In manchen Fällen reißen bei der Verrenkung die starken Bänder zwischen Schulterblatt und Schlüsselbein (Grad 3), sodass das äußere Schlüsselbeinende höher steht.
Die Behandlungsform dieser Verletzung ist nicht unumstritten. Eine korrekte Position des Schlüsselbeins kann nur durch eine Operation erzielt werden – allerdings verbunden mit einer Operationsnarbe. Die Vor- und Nachteile müssen individuell abgewogen werden.
Bei einer Operation werden die zerrissenen Bänder genäht und das Gelenk mit speziellen Implantaten stabilisiert.
Der Arm wird für vier bis sechs Wochen ruhig gestellt. In der Physiotherapie wird die Muskulatur gekräftigt und die Belastungsfähigkeit gefördert. Die Sportfähigkeit bei Überkopfbewegungen ist erst nach etwa drei Monaten wieder gegeben.
Bei einer Luxation (Verrenkung) werden die Gelenkflächen völlig voneinander getrennt. Das passiert am häufigsten beim Schultergelenk, dem beweglichsten Gelenk des Körpers durch Sturz auf den gestreckten Arm, der wie ein Hebel wirkt.
Der Oberarmkopf springt aus seiner Gelenkspfanne nach vorne und unten – manchmal auch nach hinten. Dabei können auch stabilisierende Strukturen oder Teile der Gelenkskapsel reißen. Eine Schulterverrenkung kommt im Profi- und Freizeitsport recht häufig vor.
Heftige Schmerzen und eine offensichtliche Bewegungsunfähigkeit im Schultergelenk treten unmittelbar auf. Manchmal kann es auch zu einer Verletzung von Nerven oder Blutgefäßen kommen.
Niemals versuchen, das Schultergelenk selbst einzurenken!
Bevor der Arzt die Schulter wieder einrichtet, muss durch ein Röntgen ein möglicher Knochenbruch ausgeschlossen werden. Eventuelle Begleitschäden an der Kapsel und den Bändern werden in weiterer Folge mittels Magnetresonanztomografie (MRT) abgeklärt.
Ein ausgerenktes Schultergelenk muss so rasch wie möglich wieder eingerichtet werden. In vielen Fällen bleibt eine Schädigung des Gewebes, und damit das Risiko für eine bleibende Instabilität mit weiteren Luxationen, zurück. Die Wahrscheinlichkeit ist umso höher desto jünger der Patient ist.
Prinzipiell wird die Schulter nach der ersten Verrenkung für einige Wochen in einem abnehmbaren Verband ruhig gestellt. Die Physiotherapie zielt darauf ab, die das Schultergelenk umgebenden Muskeln zu stärken.
Kommt es zu wiederholten Verrenkungen oder zeigt sich in der Magnetresonanz ein Riss der stabilisierenden Gelenklippe (Labrum) , ist ein operativer Eingriff ratsam, um eine dauerhafte Instabilität zu vermeiden.
Die Operation kann arthroskopisch (minimal-invasiv) durchgeführt werden. Dabei wird das abgerissene Band oder der vordere Rand der Gelenksfläche entweder durch auflösbare Nahtanker fixiert. So kann das abgerissene Gewebe wieder anheilen.
Nach dem Eingriff wird der Arm für vier Wochen in einem Schlingenverband ruhiggestellt.
Wichtig: Es muss darauf geachtet werden, dass der Arm nicht nach außen gedreht oder gehoben wird. Mit der Rehabilitation kann bereits am Tag nach der Operation begonnen werden. Die Sportfähigkeit bei Überkopfbewegungen ist erst nach drei bis sechs Monaten wieder gegeben.
Stürze im Sport lassen sich nicht vermeiden. Aber eine gut trainierte Muskulatur im Schulterbereich kann das Risiko für Luxationen senken. Entsprechende Übungen sollte man sich am besten von einem Physiotherapeuten oder erfahrenen Fitnesstrainer zeigen lassen, und regelmäßig durchführen.
Zu einem Bruch des Oberarmknochens kommt es meistens durch einen Sturz mit großer Krafteinwirkung wie beim Skifahren. Bei verminderter Knochendichte im höheren Alter reicht aber auch ein harmloser Sturz. Der Oberarm kann an mehreren Stellen brechen – wie im Bereich des Oberarmkopfes oder am Schaft. Es kann aber auch zu einer Verletzung der Gelenksfläche im Ellenbogengelenk kommen, was gehäuft bei Kindern der Fall ist.
Starke Schmerzen im Bereich des Bruches mit Bewegungseinschränkung und einem Bluterguss deuten auf die Verletzung hin. Der Bruch kann am Röntgen eindeutig erkannt werden. Sollte es sich um einen komplizierten Bruch mit mehreren Knochenfragmenten handeln, hilft die Computertomographie (CT) das wahre Frakturausmaß mittels dreidimensionaler Darstellung zu beurteilen, und die weitere Therapie zu planen.
Bei unverschobenen Brüchen kann der Arm für vier Wochen in einem Schulter-Arm-Verband ruhig gestellt werden. Eine physikalische Therapie beugt dem Muskelschwund und Einsteifen der Schulter vor. Der Ellenbogen und das Handgelenk sollen regelmäßig durchbewegt werden.
Liegt ein Bruch im Bereich des Oberarmschaftes vor, kann dieser prinzipiell manchmal konservativ behandelt werden, wenn keine zusätzliche Nervenverletzung vorliegt. Die Ruhigstellung der Schulter und des Ellenbogengelenkes ist allerdings langwierig, und im Alltag sehr einschränkend.
Es kann trotz Ruhigstellung zur weiteren Verschiebung der Knochenstücke oder zu Nervenschädigung kommen. Oft befinden sich auch Weichteile zwischen den Bruchstücken, die eine Heilung stark verzögern können, wobei der Knochenschaft generell eine längere Heilungstendenz besitzt.
Bei verschobenen Frakturen im Bereich des Oberarmkopfes sollten die Bruchstücke mittels Schrauben, Platten oder Drähten stabilisiert werden.
Liegt ein Bruch im Bereich des Oberarmschaftes vor, kann dieser mittels eines sogenannten „Marknagels“, der in den Knochenschaft eingebracht und mit Schrauben fixiert wird, stabilisiert werden. Der Vorteil der Operation liegt in der sofortigen Übungsstabilität, sodass rasch mit der physikalischen Therapie begonnen werden kann. Eine einschränkende Ruhigstellung des Armes ist nicht erforderlich.
Liegt eine Verletzung des über den Oberarm verlaufenden Nervus Radialis vor, kann es zu Gefühlsstörungen in den Fingern und einer Schwäche bei der Handgelenks- und Fingerstreckung kommen. In diesem Fall muss der Nerv operativ freigelegt, und der Bruch stabilisiert werden.
Das Schultergelenk ist ein komplexes Kugelgelenk mit großer Beweglichkeit und daher auch anfällig für Verletzungen. Die Bewegungen in der Schulter werden hauptsächlich durch eine Gruppe von Muskeln durchgeführt, die man unter dem Begriff „Rotatorenmanschette“ zusammenfasst.
Die Sehnen jener Muskeln entspringen breitflächig am Schulterblatt und ziehen zum Oberarmkopf. Sie zentrieren auch den Oberarmkopf in der Gelenkspfanne und sorgen für ein ausgewogenes Gleichgewicht an Muskelspannung und Stabilität.
Beim Impingment- oder Einklemmungssyndrom kommt es zu einem Engpass zwischen Schulterdach und Oberarmkopf beim Heben des Armes und Einengung der Supraspinatussehne.
Ursachen können Überbeanspruchung, Schleimbeutelentzündungen, Verknöcherungen, Instabilitäten oder muskuläre Dysbalancen sein.
Dies führt in weiterer Folge zu Entzündungen und im schlimmsten Fall zum Scheuern, bis zum vollständigen Riss einer oder mehrerer Sehnen. Durch diese oft lange andauernden Entzündungen kann es auch zu Stoffwechselstörungen im Sehnengewebe kommen.
Kalziumkristalle können ein Kalkdepot ausbilden und damit den Platz unter dem Schulterdach noch enger machen, und die Entzündung wiederum verstärken.
Am häufigsten ist die Sehne des oberen Grätenmuskels, die Supraspinatussehne, betroffen.
Typischerweise treten die Schmerzen anfangs bei Belastung, später auch in Ruhe und vor allem während der Nacht auf. Schlafen auf der betroffenen Seite ist nur schlecht möglich. Das Heben und Auswärtsdrehen des Armes ist eingeschränkt.
Bei der Untersuchung zeigen sich Schmerzen beim Heben des Armes zur Seite und oft eine deutliche Schwächung der Muskelkraft.
Ein Kalkdepot und die Einengung unter dem Schulterdach sind im Röntgen sichtbar. Die Magnetresonanzuntersuchung (MRT) zeigt dann das genaue Ausmass der Sehnenschädigung und Entzündung.
Gegen die akute Entzündung können Cortisoninjektionen verabreicht, und der Schmerz gemindert werden. Einen zusätzlichen Effekt bringen entzündungs- und schmerzstillende Medikamente sowie Schonung. Eine Fehlhaltung des Schultergürtels (welche den Engpass fördert) wird unter Anleitung eines Physiotherapeuten korrigiert. Sport kann zwar weiter ausgeübt werden, aber eine Reduktion der Übungen im Bereich der Schulter ist ratsam. Vor allem Überkopfbewegungen sollten vermieden werden. Die Fokussierte Stosswellentherapie hilft den Kalk aufzulösen, die Entzündung zu lindern und fördert die Gewebsregeneration.
Liegt ein antomischer Engpass durch einen Knochenvorsprung oder einen verdickten Schleimbeutel vor, sollte dieser durch eine Operation behoben werden, optimalerweise bevor es zu Schäden an den Sehnen kommt.
In einem arthroskopischen (minimal-invasivem) Eingriff wird einklemmendes, verdicktes Gewebe entfernt und der Knochen des Schulterdaches abgefräst und geglättet, sodass wieder genug Raum für die Sehnen geschaffen wird.
Nach zweiwöchiger Wundheilung ist eine sofortige Mobilisierung der Schulter möglich.
Durch gezielte Übungen und Muskeltraining soll die Stellung des Oberarmkopfes verbessert werden. So vergrößert sich der Raum für die Sehnen unter dem Schulterdach, und ein muskuläres Gleichgewicht stabilisiert die Schulter.
Im Extremfall kann ein Impingment-Syndrom (eingeengte Sehnen zwischen Schulterdach und Oberarmkopf) chronisch werden, und in weiterer Folge zum Riss der betroffenen Sehne führen. In den meisten Fällen ist die Supraspinatussehne betroffen.
Meist ist der Schmerz auf die Schulter und den seitlichen Oberarm lokalisiert, kann aber bis in die Hand ausstrahlen. Typisch ist eine Bewegungseinschränkung und Kraftminderung beim Heben des Armes, sodass sogar das Zähneputzen oder Frisieren erschwert sein kann. In weiterer Folge kommt es zu einem Muskelschwund der Schultermuskulatur.
Die Einengung unter dem Schulterdach ist im Röntgen sichtbar. Die Magnetresonanz-Untersuchung (MRT) zeigt dann das genaue Ausmass der Sehnenschädigung und Entzündung.
Wenn keine besonderen Ansprüche an die Beweglichkeit und Kraftausübung bestehen, kann der Sehnenriss auch ohne Operation behandelt werden. Durch die konservative Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten, Infiltrationen und Physiotherapie lässt sich zwar eine Besserung erzielen, aber die Sehnen heilen nicht zusammen.
In einem arthroskopischen Eingriff werden die gerissenen Sehnen wieder genäht und mit Spezialankern an den Knochen fixiert. Die Unterseite des Schulterdaches wird dabei auch abgeflacht um ausreichend Raum zu schaffen.
Die Versorgung ist abhängig von Art der Ruptur, Ansprüchen, Alter und Allgemeinzustand des Patienten.
Nach der operativen Refixation der Sehne muss der Arm für vier bis sechs Wochen in einem Schlingenverband ruhig gestellt werden, um ein gutes Einheilen zu ermöglichen. Eine physikalische Therapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und Muskelaufbau ist erforderlich und kann mehrere Monate dauern.
Gewichtsbelastungen sollten frühestens nach drei, Sport mit Überkopfaktivitäten nach sechs Monaten durchgeführt werden.
Der Bicepsmuskel ist von großer Bedeutung für die Kraftumsetzung im Schulter- und Ellenbogengelenk. Bei Wurf- und Kraftsportlern kommt es häufig zur Verletzung der langen Bicepssehne.
Diese ist nicht nur Zugbelastungen, sondern auch der Reibung des Oberarmkopfes ausgesetzt. In 90% der Fälle entsteht der Riss durch degenerative Veränderungen, begünstigt durch ein Impingment-Syndrom.
Die Verletzung führt in Ruhe oder Belastung zu Schmerzen im vorderen Bereich der Schulter. Reißt die Sehne akut, kommt es zur typischen Retraktion des Muskelbauches in Richtung Ellenbogen („Popeyemuskel“)
In der Magnetresonanztomografie (MRT) zeigt sich das Ausmass des Risses eindeutig.
Erst wenn das gesamte Ausmass der Verletzung bekannt ist, kann die Behandlung festgelegt werden.
Bei älteren Patienten besteht oft kein funktionelles Defizit, da die Kraft über den kurzen Bicepssehnenkopf übertragen werden kann. Die schmerzhaften Symptome werden mittels lokaler Maßnahmen, entzündungshemmenden Medikamenten und Physiotherapie behandelt.
Ein operativer Eingriff ist notwendig, wenn es trotz therapeutischer Maßnahmen zu keiner Besserung der Beschwerden kommt. Die Versorgung ist abhängig von Art der Ruptur, Ansprüchen und Alter des Patienten.
Mittels Arthroskopie kann der abgelöste Anteil wieder fixiert, die Sehne versetzt, oder ihr Aufhängeapparat rekonstruiert werden. Entzündliches Gewebe wird entfernt.
Danach wird der Arm für etwa vier Wochen in einem Verband getragen. Eine physikalische Therapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und Muskelaufbau ist ratsam.